Artenvielfalt und Biodiversität im ländlichen Raum – Kommunen und Unternehmen im Elbe-Röder-Dreieck werden aktiv
Kommune | Wülknitz / Elbe-Röder-Dreieck |
Bundesland | Sachsen |
Kontakt | Sebastian Wünsch
Tel.: 035265 / 51479 E-Mail: wuensch@elbe-roeder.de |
Kooperationspartner | Kommunen der LEADER-Region Elbe-Röder-Dreieck – ERD: Glaubitz, Gröditz, Nünchritz, Wülknitz, Röderaue, Zeithain, Großenhain Unternehmen und Verbände in der Region: ATG Automationstechnik Gröditz, Behrens-Wölk Gruppe Großenhain, Wohnungsgesellschaft Riesa |
Laufzeit | November 2020 – November 2027 |
KURZBESCHREIBUNG
Der Masterplan Stadtnatur und das Aktionsprogramm Insektenschutz sind nur zwei Beispiele zahlreicher Leitfäden, Programme und Handlungsanleitungen, die in den vergangenen Jahren auf Bundes- und Landesebene zum Schutz und für die Entwicklung der biologischen Vielfalt entstanden sind und Kommunen dabei unterstützen sollen, natürliche Lebensräume zu schaffen und dem Insektenrückgang entgegenzuwirken. Städte, Gemeinden und Landkreise stehen nun vor der Herausforderung, diese Maßnahmen auf lokaler Ebene umzusetzen. Hierbei stoßen Verwaltungen ebenso wie die ortsansässige Wirtschaft bisweilen an ihre Grenzen. Kommunen in ländlichen Bereichen sind mangels Personal- und Mittelverfügbarkeit hiervon häufiger betroffen als Großstädte. Angesichts einer Vielzahl konkurrierender Aufgaben und Interessen vernachlässigen daher relevante Akteure vor Ort oftmals die Förderung biologischer Vielfalt.
Artenvielfalt und Biodiversität im ländlichen Raum – Kommunen und Unternehmen im Elbe-Röder-Dreieck werden aktiv
Vor diesem Hintergrund widmet sich die Gemeinde Wülknitz stellvertretend für die LEADER-Region Elbe-Röder-Dreieck in ihrem Zukunftsprojekt der Frage, wie Kommunen und Unternehmen der Region zu mehr Engagement für die biologische Vielfalt motiviert und bei der Umsetzung einschlägiger Maßnahmen unterstützt werden können.
Auf der Erkenntnis beruhend, dass es einer Schlüsselperson oder zentralen Anlaufstelle bedarf, um die regionalen Akteurinnen und Akteure zum Handeln zu motivieren, hat die Kommune in Zusammenarbeit mit einem Landschaftsplanungsbüro ein umfassendes Beratungs- und Bildungsangebot, bestehend aus einer Veranstaltungsreihe sowie einem zweitägigen Zertifizierungskurs, konzipiert.
Im Zertifizierungskurs wurden Wissen und Fähigkeiten über die naturnahe Pflege und Unterhaltung kommunaler wie auch gewerblicher Flächen vermittelt. Angesprochen waren vorrangig pflegendes Personal in kommunalen Bauhöfen oder Wohnungsgenossenschaften, Hausmeisterservices von Schulen, Firmen oder öffentlichen Gebäuden aber auch Beschäftigte von GalaBau Firmen. Auch für pflegendes Personal der Straßenmeistereien und Energieunternehmen bot dieser Kurs wertvolle praktische wie theoretische Inhalte.
Insgesamt sechs Kommunen und neun Unternehmen haben das Angebot individueller Erstberatungen hinsichtlich der eigenen Handlungsmöglichkeiten vor Ort wahrgenommen. Angelehnt an den Leitfaden „Wege zum naturnahen Firmengelände“ des Bundesamtes für Naturschutz wurde ermittelt, welche Maßnahmen auf den jeweiligen Flächen umsetzbar sind, um letztendlich zwei kommunale sowie drei gewerbliche Vorhaben als Demonstrationsprojekte zu entwickeln. Insgesamt wurden 1.000 m² Blühwiesen angelegt, auf weiteren 1.000 m² auf eine extensive Mahd umgestellt sowie ca. 400 Nährgehölze für Vögel und Insekten gepflanzt.
Die Projekte dienen als Anschauungsbeispiele regionalen Handelns zur Förderung von biologischer Vielfalt und werden zukünftig von den Kommunen und Betrieben eigenverantwortlich naturnah gepflegt.