Gelebte Vielfalt im Wohnumfeld
Kommune | Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin |
Bundesland | Berlin |
Kontakt | Iris Bechtold
Tel.: 030 / 90297-5932 E-Mail: iris.bechtold@ba-tk.berlin.de |
Kooperationspartner | Beirat für Naturschutz und Landschaftspflege in Treptow-Köpenick Wohnungsbaugenossenschaft „Treptow Nord“ eG Wohnungsbaugesellschaft degewo AG |
Laufzeit | November 2020 – Juni 2028 |
INFOMATERIAL
Website des Bezirks Treptow-Köpenick von Berlin Naturstadt
Flyer Gelebte Vielfalt im Wohnumfeld
Poster Gelebte Vielfalt im Wohnumfeld
Poster Wir können Vielfalt. Öko-logisch! Gewinnung von eigenem Saatgut
Steckbrief Benjeshecken
Steckbrief Blühwiesen
Steckbrief Hecken und Säume
Steckbrief Nisthilfen
Steckbrief Streuobstwiesen
Steckbrief Trockenrasen
KURZBESCHREIBUNG
Ein naturnahes Wohnumfeld hat das Potential, maßgeblich zur Förderung der Biodiversität beizutragen und zugleich die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner nachhaltig zu verbessern. Denn städtische Grünflächen sind nicht nur ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere, sie erfüllen auch wichtige Funktionen für das menschliche Wohlbefinden. Ein naturnahes Wohnumfeld, an dessen Entstehung und Erhaltung die Anwohnerschaft aktiv beteiligt ist, fördert die Identifikation mit der eigenen Nachbarschaft. Ebenso erhöht es die Aufenthaltsqualität und begünstigt damit auch soziale Kontakte innerhalb der Anwohnerschaft. Darüber hinaus verbessern Grünräume nachhaltig das Stadtklima und verringern den urbanen Wärmeinseleffekt.
Gelebte Vielfalt im Wohnumfeld
Auch der Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin widmet sich dieser Thematik und zeigt in seinem Zukunftsprojekt auf, wie die Grünflächen der kooperierenden Wohnungsbaugenossenschaften und -gesellschaften (WBGs) durch gezielte Strukturanreicherung und eine extensive Pflege als bedeutsame Lebensräume für Insekten, Vögel, Kleinsäuger und Reptilien aufgewertet werden können.
Hierfür wurden in Zusammenarbeit mit zwei WBGs sechs geeignete Flächen ausgewählt. Im Anschluss wurden verschiedene Maßnahmen zur Strukturanreicherung für jede Fläche festgelegt. Der Fokus lag hierbei auf der Verwendung von heimischem Saat- und Pflanzgut, dem Verzicht auf Pestizide und synthetische Düngemittel sowie der Minimierung von Lichtemissionen. Ferner wurde auf eine räumlich und zeitlich gestaffelte Pflege geachtet, um ununterbrochen Lebensraum für Fauna und Flora im örtlichen Zusammenhang zur Verfügung zu stellen.
Zur Anlage der insgesamt 3.000 m² Blühwiesen wurde in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Grün des Bezirksamtes und vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern eigenes Saatgut auf ausgewählten Spenderflächen im Bezirk, z.B. dem Flugfeld Johannisthal und dem Wasserwerk Friedrichshagen, gewonnen. Dieses wurde durch GaLaBau-Firmen auf den Flächen der WBGs ausgebracht.
Begleitend hierzu wurden in Workshops mit Mieterinnen und Mietern Strukturelemente wie ein Sandarium, ein Kräuter- und Staudenbeet, einzelne Totholzelemente sowie Benjeshecken und Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse angefertigt. Darüber hinaus fanden weitere Arbeiten, wie die Anlage einer ca. 1.500 m² großen Streuobstwiese und die Pflanzung von knapp 900 m² Hecken und Säume durch Fachfirmen statt.
Zur Information der Mieterinnen und Mieter wurde ein entsprechender Flyer zum Projekt erstellt. Darüber hinaus wurden Steckbriefe zu den einzelnen Strukturelementen erarbeitet und so Informationen zur extensiven Pflege und naturnahen Gestaltung von Grünflächen bereitgestellt.
Die Flächen werden in den kommenden fünf Jahren extensiv gepflegt. Um eine naturnahe Pflege in Zukunft als festen Bestandteil von Ausschreibungen und Beauftragungen zu etablieren, werden die Leistungsverzeichnisse für die Auftragsvergabe entsprechend angepasst.